FeLV

Die häufigsten Fragen und Antworten

 

  

WAS IST FeLV?

FeLV beschreibt die Infektion mit dem Felinen Leukämievirus. Diese Infektion wurde früher häufig mit dem Begriff "Leukose" gleich gesetzt, da eine Infektion vereinzelt zu Lymphdrüsenkrebs führen kann. Diese Bezeichnung ist aber leicht irreführend: zum einen kann ein Lymphdrüsenkrebs bei der Katze auch ohne FeLV auftreten, zum anderen laufen die meisten FeLV-Infektionen ohne diese Lymphknoten-veränderungen ab.

 

 

WIE WIRD FeLV ÜBERTRAGEN?

Das Feline Leukämie Virus wird direkt von Katze zu Katze übertragen. Hauptübertragungsquelle ist dabei der Speichel. Bißverletzungen stellen ein großes Übertragungspotential dar, weil hier der infektiöse Speichel direkt in die Blutbahn gelangen kann. Eine infizierte Kätzin kann das Virus sowohl während der Trächtigkeit, als auch über die Milch an die Welpen weitergeben.

 

 

WELCHE FOLGEN HAT EINE INFEKTION MIT FeLV?

Das Virus dringt in die Maul- und Nasenschleimhäute ein und vermehrt sich dort innerhalb von zwei Tagen. Danach werden Mandeln und Lymphknoten infiziert. Über Blutzellen gelangt das Virus dann in Organe und in einigen Fällen ins Knochenmark. Durch die Virusvermehrung kann es zu Organschädigungen oder Tumorbildung kommen. Infiziert das Virus das Knochenmark wird die Blutbildung gestört und es kommt zu Blutarmut und Leukämie.

 

 

BLEIBT MEINE KATZE IHR LEBEN LANG FeLV-INFIZIERT?

Infiziert sich eine Katze mit FeLV so gibt es für den Infektionsverlauf drei Möglichkeiten: In den meisten Fällen, bei rund 60% der Tiere, gelingt es dem Immunsystem der Katze das Virus vollständig aus dem Körper zu beseitigen. Diese Tiere erkranken nicht. In etwa ein Viertel der Infektionen kommt es leider zu einer meist tödlich verlaufenden Erkrankung.

Die dritte Form wird als so genannte „latente“ Infektion bezeichnet. Dabei zieht sich das Virus in bestimmte Zellen des Knochenmarks zurück und kann dort oft jahrelang ruhen, ohne daß es zu einer Erkrankung kommt. Diese Katzen sind im FeLV-Test negativ, da sich kein Virus mehr im Blut befindet. Leider kann Streß oder eine andere Erkrankung, wie zum Beispiel FIV zu einer Reaktivierung führen und die Katze kann erkranken. Diese Form der Infektion führt vor allem dann zu Verwirrung, wenn die Katze vor einer Impfung im Test negativ war und dann - häufig Jahre später - positiv getestet wird.

 

 

FeLV-IMPFUNG, WANN IST SIE SINNVOLL ?

Eine Impfung gegen FeLV ist sehr sicher und verleiht eine gute Immunität. Bei einem FeLV-Test werden keine Antikörper sondern ein Teil des Virus direkt nachgewiesen, der nicht mit dem bei der Impfung benutzen Teil identisch ist. Man kann daher auch bei geimpften Katzen im Test feststellen, ob sie infiziert sind.

 

 

GIBT ES EINE FeLV-THERAPIE?

Bei schweren und deutlichen Symptomen einer FeLV-Infektion ist eine Therapie in den meisten Fällen nicht mehr möglich. Wie bei FIV können die durch die Immunschwäche verursachten Begleitinfektionen behandelt werden. Bei auftretendem Lymph-drüsenkrebs kann eine Chemotherapie versucht werden, um die Tumorentwicklung zu unterdrücken.

 

Medikamente, wie beispielsweise das Feline Interferon-Omega, können eingesetzt werden, um das Immunsystem zu unterstützen. Dies ist vor allem bei den Katzen zu empfehlen, die ohne klinische Erkrankung positiv getestet worden sind und unter Umständen noch in der Lage sind das Virus erfolgreich zu beseitigen.

 

 

 

WIE GROSS IST DAS RISIKO, DASS AUCH ANDERE TIERE IM HAUSHALT ERKRANKEN?

Da der Speichel einer FeLV-infizierten Katze sehr infektiös ist, ist das Risiko einer Ansteckung um vieles höher als bei FIV. Alle weiteren Katzen sollten getestet und im negativen Fall schnellstmöglich geimpft werden.

 

 

 

WANN SOLLTE GETESTET WERDEN?

1. Infektionsstatus des Tieres ist unbekannt

2. neu in den Haushalt kommendes/gekommenes Tier

3. krankes Tier, vormals negativ getestet, mit zwischenzeitlicher Kontaktmöglichkeit (Freigänger)

4. gesundes Tier nach Kontakt zu FIV oder FeLV positiv-getestetem Tier

5. im Vorfeld einer Impfung bei FeLV, bei FIV falls diese gewünscht und erhältlich

 

 

WANN KANN ICH EIN NEUES TIER INS HAUS NEHMEN?

Da Retroviren eine geringe Umweltstabilität haben reicht in der Regel eine Reinigung und Desinfektion von Futterschüsseln, Katzentoilette und allen von diesem Tier benutzen Gegenständen aus. Nicht zu desinfizierende Teile sollten beseitigt werden.

 

 

 

Quelle:Laboklin

Labor für klinische Diagnostik